Die Geschichte von unith e.V. – Von der Idee zur Initiative

1999 – Psychotherapeutengesetz tritt in Kraft

Mit dem Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes im Januar 1999 wurden erstmals rechtliche Rahmenbedingungen für die Psychotherapieausbildung und für Forschungsambulanzen geschaffen. Damit entstand die Grundlage für universitäre Ausbildungsangebote in Psychotherapie.

2001–2002 – Gründung von unith e.V.

Auf Initiative der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) wurde unith e.V. – der „Verbund universitärer Ausbildungsgänge für Psychotherapie“ – gegründet. In Zusammenarbeit mit der DGPs wurden Kriterien für die Akkreditierung universitärer Ausbildungsinstitute entwickelt. Ziel war es, eine enge strukturelle Anbindung der Ausbildung an die universitäre Psychologie, insbesondere an die Klinische Psychologie und Psychotherapieforschung, sicherzustellen.

Zu den Gründungsmitgliedern gehörten die Ausbildungsinstitute der Universitäten Bochum, Frankfurt, Gießen, Göttingen, Heidelberg, Münster und Osnabrück sowie die Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie. Der Verein wurde am 13. Dezember 2002 ins Vereinsregister des Amtsgerichts Bochum eingetragen.

2002 – 2009 Aufbauphase und Qualitätssicherung

In den ersten Jahren konzentrierte sich unith e.V. auf die Beratung und Koordination gesetzlicher und sozialrechtlicher Fragen im Zusammenhang mit der Ausbildung, auf Vereinbarungen mit Landesprüfungsämtern, die Unterstützung bei der Gründung neuer Ausbildungsgänge und Ambulanzen sowie auf die Entwicklung von Verfahren zur Qualitätssicherung. Dazu zählten Evaluationen der theoretischen Ausbildung, der Supervision und Selbsterfahrung sowie Empfehlungen zur Dokumentation von Therapieverläufen.

Am 16. Juni 2004 war unith e.V. Mitbegründer der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) der Verbände staatlich anerkannter Ausbildungsinstitute für Psychologische Psychotherapie und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. Die BAG dient der gemeinsamen Interessenvertretung gegenüber Krankenkassen, Landespsychotherapeutenkammern und der Bundespsychotherapeutenkammer.

2008 – Auftakt der Reformdiskussion

Im April 2008 fand ein Arbeitstreffen zur Reform der Psychotherapieausbildung statt.
Unith e.V. beteiligte sich aktiv an Gutachtergruppen und Stellungnahmen zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Ausbildung.

2011 – Satzungsänderung: Fördermitgliedschaft

Durch eine Satzungsänderung im Jahr 2011 konnten Hochschulambulanzen Fördermitglieder des Vereins werden. Dies ermöglichte eine bessere Koordination administrativer, rechtlicher und forschungsbezogener Aufgaben zwischen den universitären Ausbildungsinstituten und den Hochschulambulanzen.

2017 – Gründung des Forschungsverbunds KODAP

Unter der Trägerschaft von unith e.V. wurde der Forschungsverbund KODAP gegründet (Koordination der Datenerhebung und -auswertung an Hochschul- und Ausbildungsambulanzen für Psychotherapie).
Ziel war die Etablierung eines gemeinsamen Datensatzes der Hochschul- und Ausbildungsambulanzen, um wissenschaftliche Fragestellungen gemeinsam zu bearbeiten. Seitdem beteiligen sich 48 Ambulanzen und es sind zahlreiche Publikationen entstanden.

2019 – Reform der Psychotherapieausbildung

Nach Verabschiedung des reformierten Psychotherapeutengesetzes setzte unith eV. sich für die Umsetzung der neuen Muster-Weiterbildungsordnung der BPtK ein und unterstützte den Transfer in die Landeskammern.
Zentrale Themen:

  • Transformation der Ausbildungsstätten
  • Weiterführung der Verbundforschung
  • Aufbau interdisziplinärer Behandlungszentren

2021 bis heute

Seit 2021 konnten Hochschulambulanzen von Fördermitgliedern zu vollwertigen Mitgliedern des Vereins werden. Damit wurde ihre zentrale Rolle in Ausbildung und Forschung institutionell verankert.

Heute zählt unith e.V. über 90 Mitgliedsinstitute bundesweit – darunter nahezu alle nach §117 SGB-V ermächtigten Hochschulambulanzen sowie zahlreiche universitäre Ausbildungsinstitute für Psychologische Psychotherapie und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. Der Verein ist die zentrale Vertretung der universitären Ausbildungsgänge in Deutschland und engagiert sich weiterhin für die Qualitätssicherung, die Vereinbarkeit von Forschung, Lehre und klinischer Praxis sowie die Weiterentwicklung der Psychotherapieausbildung und -weiterbildung.

Darüber hinaus setzt sich unith e.V. für eine enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Versorgungspraxis, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Stärkung der universitären Psychotherapie in der Gesundheitspolitik ein. Regelmäßige Fachtagungen, Stellungnahmen und Forschungsprojekte – etwa im Rahmen des KODAP-Verbundes – tragen dazu bei, die psychotherapeutische Versorgung in Deutschland kontinuierlich zu verbessern.

Die unith Vorstände in chronologischer Reihenfolge

Der unith Vorstand von 2002 – 2004

Der unith Vorstand von 2004 – 2006

Der unith Vorstand von 2006 – 2008

Der unith Vorstand von 2008 – 2014

Der unith Vorstand von 2014 – 2018

Der unith Vorstand von 2018 – 2020

Der unith Vorstand von 2020 – 2022

Der unith Vorstand von 2022 – 2024

Der unith Vorstand von 2024 – 2026