Ein zentrales Merkmal aller unith-Ambulanzen ist die regelmäßige Überprüfung sowohl der therapeutischen Arbeit als auch der Ausbildungsbetriebe. Dies ist durch Einbindung aller Ambulanzen an die entsprechenden Abteilungen und Professuren für Klinische Psychologie und Psychotherapie möglich. Es gibt eine enge Vernetzung der Forschung; unter anderem auch durch Forschungsprojekte sowie Abschlussarbeiten, einschließlich Promotionen.
Seit dem Jahr 2013 gibt es einen umfassenden Forschungsverbund für die Koordination der Datenerhebung und -auswertung an Forschungs-, Lehr- und Ausbildungsambulanzen für Psychotherapie (KODAP).
Der KODAP Forschungsverbund hat eine Plattform geschaffen, die klinisch-psychologische und epidemiologische Fragen in der Psychotherapieforschung auf Basis großer Datenpools untersucht.
Mitglieder des Verbunds sind derzeit (Stand April 2021) insgesamt 46 universitäre Forschungs- und Lehrambulanzen, sowie unith-Ausbildungsambulanzen.
Aktueller Stand von KODAP
Im Jahr 2013 wurde eine Erhebung zu den eingesetzten diagnostischen Verfahren und den Fallzahlen in den Hochschulambulanzen durchgeführt (Hoyer et al., 2015). Daraus konnte ein Kerndatensatz für weitere Erhebungen definiert werden (Velten et al., 2017).
Seitdem wurden Daten von mehr als 4.500 erwachsenen Patientinnen und Patienten sowie über 550 Patientinnen und Patienten aus dem Kinder- und Jugendbereich aus dem Jahr 2016 ausgewertet und veröffentlicht (In-Albon et al., 2019; Velten et al., 2018).
Diese Studien zeigen, dass die Aufbereitung, Zusammenführung und Auswertung von Forschungsdaten machbar ist und lieferten erstmalig belastbare diagnostische Daten über das Klientel der deutschen Hochschul- und Ausbildungsambulanzen. Eine internationale Veröffentlichung fasst die methodischen Herausforderungen und Pilotierungsstudien des Projektes in englischer Sprache zusammen (Margraf et al., 2021).
Aktuelle Planungen
Auf Basis der Daten von Patientinnen und Patienten, die seit Januar 2018 in den beteiligten Ambulanzen eine Behandlung begonnen haben, wird derzeit ein Datensatz erstellt, der die Möglichkeiten der Psychotherapie-Prozessforschung in Deutschland erheblich verbessern wird. Zudem gibt es zahlreiche weitere Publikationsvorhaben zu unterschiedlichen Fragestellungen.
Steuerungsgruppe
Federführend wird das KODAP Projekt von einer Steuerungsgruppe geleitet. Mitglieder sind Prof. Jürgen Hoyer (Sprecher), Prof. Tina In-Albon, Prof. Tania Lincoln, Prof. Wolfgang Lutz, Prof. Jürgen Margraf, Prof. Henning Schöttke, Prof. Angelika Schlarb und Prof. Ulrike Willutzki. Projektkoordinatorin ist PD Dr. Julia Velten, Projekthilfskraft ist Amelie Scupin.